Zur Geschichte des Franziskaner- Minoritenklosters in Cosel (Oberschlesien)

 

 

 

 

Aus Anlass der Wiedereinweihung der Maria Himmelfahrt Kirche, ehemals Minoritenkirche im August 2010 in Cosel überraschte der Autor mit einer weiteren historischen Studie über die Kirchengeschichte seiner Heimatstadt. Ausgehend von der Legende der Stadt – von der Ersterwähnung bis zur Gegenwart -  ist ihm in seiner Darstellung eine gute Verbindung zwischen der historischen und der klösterlichen Entwicklung gelungen. Bei seinen Recherchen fand der Autor in der Universitätsbibliothek in Breslau/Wroclaw bisher unveröffentlichtes Urkundenmaterial über das Coseler Kloster von der Gründung 1431 bis zur Säkularisierung im beginnenden 19. Jahrhundert. So war es möglich, zum ersten Mal eine umfangreiche Darstellung der Geschichte des Klosters in Cosel darzustellen. Ein besonderes Kapitel widmet er dem Franziskanermönch Nikolaus von Kosel, der als erster deutscher Literat in Oberschlesien in die Literaturgeschichte eingegangen ist. Kritisch setzt sich der Autor mit den Darstellungen über ihn in der deutschen und polnischen Literatur auseinander und entrümpelt das Bild von lokalpatriotischen Wunschvorstellungen. Umfangreich wird die wechselhafte Geschichte der Minoritenkirche behandelt, die aufgrund ihrer Frescomalerei zu den bedeutendsten Barock-Kirchen der Franziskaner in Oberschlesien gehörte. Da das Gotteshaus nach 1945 durch die Einflussnahme religiöser und nationaler Eiferer in seiner Ausgestaltung stark verändert wurde und das Hochwasser 1997 schwere Schäden hinterließ, war eine kostspielige Gesamtrenovierung erforderlich. Der Autor, der über die Jahre hinweg die Renovierung aufmerksam verfolgte, konnte auch die seit Jahrzehnten fehlerhafte Interpretation des Altarbildes korrigieren. Wenn auch nicht alle Fresken wiederhergestellt werden konnten so kann man doch sagen, dass die Restauratoren eine ausgezeichnete Leistung vollbracht haben. Der Autor hat das Buch, das eine Ergänzung der Franziskanergeschichte in Oberschlesien darstellt, der katholischen Pfarrgemeinde von Cosel gewidmet, als einen Beitrag zur Aussöhnung zwischen der polnischen Bevölkerung  und der dort lebenden deutschen Minderheit. Eine Herausgabe des Buches in polnischer Sprache ist in Vorbereitung.

 

Senfkornverlag Görlitz 2010

Nachtrag: Mittlerweile ist auch die polnische Übersetzung des Buches erschienen. Diese Ausgabe ist durch einen Beitrag des Prälaten Dr. Schubert über die Renovierung der ehemaligen Minoritenkirche , der heutigen Maria Himmelfahrtskirche, und durch einen Beitrag des Autors über die Glockenkultur in Cosel erweitert worden.
Das Buch kann im Sekretariat der Pfarrei in Cosel - ul. Zlotnicza 12, PLZ. 47200 Kand. – Kozle, PL. erworben werden. ISBN-978-83-7342-322-0